Turnusmäßig spülen die Neubrandenburger Stadtwerke jedes Jahr in mehreren Abschnitten Teile ihres rund 700 Kilometer langen Trinkwassernetzes. Am vergangenen Montag ging es im Weitiner Gewerbegebiet los.

Das Fahrzeug ist startklar, die Rohrnetzspülung kann beginnen. © neu.sw

Techniker Steven Engelbrecht von der Firma NED Water TEC ist dafür mit einem speziell ausgerüsteten Fahrzeug vor Ort. Mitten auf einer Wiese im Gewerbegebiet ist schon alles vorbereitet, ein Schlauch führt vom Hydranten in den Wagen hinein. „Das Wasser wird mit hoher Fließgeschwindigkeit durch die Leitung transportiert. Dabei werden Ablagerungen, die zum Beispiel durch Eisen und Mangan entstehen, herausgespült“, erklärt der Experte. Reguliert wird die Fließgeschwindigkeit auch durch eine Pumpe, die sich im Inneren des Wagens befindet.

   
Die Technik im Fahrzeuginneren überwacht und dokumentiert den kompletten Prozess. © neu.sw

Wie sich das Wasser, das aus dem Leitungsnetz gepumpt und gespült wird verändert, kann man durch ein gläsernes Teilstück des Rohrsystems im Wageninneren beobachten. Ein Display, das sich genau über dem überdimensionierten Schauglas befindet, zeigt die Trübung des Wassers an. „Anhand des Wertes auf der Anzeige wissen wir, wann wir mit der Spülung aufhören können“, sagt Steven Engelbrecht.

Durch das überdimensionierte Schauglas läuft das Wasser während des Spülvorgangs durch.
Aufgrund der Wassertemperatur beschlägt es nach kurzer Zeit. © neu.sw

neu.sw setzt diese spezielle Technik zum zweiten Mal ein. Im Gegensatz zu früher ist dieses Verfahren effektiver, weil mehrere Kilometer des Leitungsnetzes innerhalb eines Zeitraums durchgespült werden. Außerdem wird der gesamte Spülprozess präzise mithilfe einer Software überwacht, sodass zum Beispiel auch die Spüldauer und das entnommene Wasser genau dokumentiert werden.

Insgesamt werden in diesem Jahr rund 42 Kilometer des Trinkwassernetzes durchgespült. In Weitin und Zirzow fanden die Rohrnetzspülungen bereits statt. In Chemnitz, Blankenhof, Gevezin, Neverin, Neuenkirchen, Glocksin, Magdalenenhöh und Luisenhof wird das Trinkwassernetz an verschiedenen Tagen jeweils von 20.00 bis 6.00 Uhr noch gespült. Die betroffenen Kunden wurden durch Handzettel oder Aushänge zeitnah über die Arbeiten informiert. Am 7. August endet die Maßnahme in Luisenhof.

Die Neubrandenburger Stadtwerke versorgen insgesamt rund 78 000 Menschen in der Stadt und im Umland mit jährlich knapp vier Millionen Kubikmetern Wasser.