Betriebswart im Krematorium - als Tom Zarske die Stellenanzeige sah und sich auf den Job bewarb, wusste er nicht, was genau ihn erwartete. „Ehrlich gesagt war mir bis dahin noch nicht einmal klar, dass es in Neubrandenburg ein Krematorium gibt“, sagt der 33-Jährige. Inzwischen weiß er: „Für mich ist der Job wie ein Sechser im Lotto.“

Bild Betriebswart im Krematorium
Tom Zarske ist als Betriebswart im
Neubrandenburger Krematorium tätig. Foto: neu.sw

Der gebürtige Penzliner hat in Röbel beim CD-Werk Optimal Media gelernt, dort eine Ausbildung als Medientechnologe absolviert und er blieb dem Unternehmen auch nach seiner Lehre treu. Es gab nur eine Sache, die ihn störte: Das Pendeln, denn jeden Tag fuhr er von Penzlin nach Röbel. Kurzerhand bewarb er sich im Frühjahr 2019 auf die Stelle als Betriebswart und bekam den Job.

Bedenken hatte er keine. „Ich mache mir gern selbst ein Bild, wenn ich etwas nicht kenne. Die Arbeit im Krematorium ist sehr interessant und hat mit vielem, was die Leute damit verbinden, rein gar nichts zu tun“, erklärt Tom Zarske. Weder sei es gruselig, noch rieche es merkwürdig und es passierten auch keine komischen Dinge. „Der Tod gehört zum Leben dazu, das ist nichts, wovor man Angst haben muss“, sagt er. Seine Aufgaben sind vielfältig: Die Überwachung der technischen Anlagen gehört genauso dazu wie das Entgegennehmen der Särge von den Bestattern, das Ausfüllen von Unterlagen oder die sogenannte Sargeinfahrt in den Ofen.

Seine Entscheidung hat er bis heute nicht bereut. Im Gegenteil: Im vergangenen Jahr hat der 33-Jährige eine Weiterbildung zum geprüften Kremationstechniker absolviert. Sechs schriftliche und eine praktische Prüfung musste Tom Zarske bestehen, um schließlich sein Zertifikat in den Händen zu halten.

Er ist der Jüngste im Team, denn der größte Teil seiner Kollegen arbeitet schon viele Jahre im Krematorium. „Die Chemie zwischen uns stimmt, ich wurde von Anfang an integriert. Wir sind hier wie eine kleine Familie“, erzählt er. Ein Job wie ein Sechser im Lotto eben.