Das rund 1000 Hektar große Naturschutzgebiet „Nonnenhof“ bei Neubrandenburg ist besonders für seine artenreiche Vogelwelt bekannt. Die NABU-Stiftung des Naturschutzbundes Deutschland bewahrt hier inzwischen 435 Hektar Moore, Wiesen, Äcker und Wälder für die Natur – unterstützt auch von neu.sw Ökostrom-Spenden.
Seit 2006 ist die NABU-Stiftung im Nonnenhof aktiv und schützt Wald, Moor, Wiesen und Ackerland“, erklärt Angelika Fuß (Foto unten), die für den NABU dieses Gebiet beobachtet. „Feuchtwiesen wie diese, lassen wir von örtlichen Landwirten naturnah bewirtschaften, um Lebensraum für bedrohte Wiesenbrüter zu erhalten“ beschreibt die engagierte Naturschützerin die Intentionen der Stiftung, deren Realisierung zu großen Teilen durch Spenden finanziert werden.
Das bisherige Ergebnis der Anstrengungen zur Sicherung von bedeutsamen Naturschutzflächen: Am südlichen Ufer der Lieps wurden im Winter 2022/2023 mit Hilfe der Spenden die ersten rund 23 Hektar ehemals trockengelegte Moorflächen wiederbelebt. Geplant ist, im angrenzenden Ziemenbachtal weitere 60 Hektar Wiesen und Moorwald wieder mit Wasser zu versorgen.
Fieberklee und Sumpfblutauge
Ein Bild von der Wirkung der NABU-Aktivitäten machte sich kürzlich eine Exkursion am südlichen Ufer der Lieps. Die kleine Gruppe von Naturfreunden suchte nach seltenen Pflanzen wie dem Breitblättrigen Knabenkraut, dem Fieberklee, dem Sumpfblutauge, der Gemeinen Kuhschelle oder der Kartäuser-Nelke, die hier neuen, passenden Lebensraum bekommen sollen.
Ein großer Teil der Flächen steht unter sogenanntem Prozessschutz. Das ist eine Naturschutzstrategie, die im engeren Sinne auf dem Nicht-Eingreifen des Menschen in die natürlichen Prozesse von Ökosystemen beruht. In den stiftungseigenen Wäldern und Feuchtgebieten kann sich die Natur ohne Nutzungsansprüche des Menschen entwickeln. Grün- und Offenland wird im Einzugsbereich von Lieps und Tollensesee unter naturschutzfachlichen Auflagen an Landwirte verpachtet, die dieses naturnah bewirtschaften und so als Lebensraum für die Arten der offenen Kulturlandschaft erhalten. Das Dauergrünland wird mit Schafen beweidet und bestenfalls zur Gewinnung von Winterfutter genutzt. Die Naturschützer des NABU hoffen auf eine weitere Selbstbegrünung, die mit Wildpflanzen-Saatgut aus der Uckermark und durch aktive Wiedervernässung unterstützt wird.
neu.sw unterstützt Naturschutz-Engagement
Die Neubrandenburger Stadtwerke (neu.sw) unterstützen den NABU dabei. Die Mitglieder der NABU-Ortsgruppe Neubrandenburg erhielten 2023 von neu.sw eine Spende in Höhe von 12.058,04 Euro. Als regionaler Energieversorger bieten die Stadtwerke ihren Kunden Naturstromprodukte an, bei denen der Ökostrom zu 100 Prozent aus regenerativen Energien gewonnen wird. Für jede verbrauchte Kilowattstunde in diesen Tarifen spendet neu.sw 1 Cent für Umwelt- und Naturschutzprojekte. Derzeit wird unter anderem der Rostocker Verein Plant for Future bei der Waldrettung in der Uckermark und in Südamerika unterstützt.
Der Erlös aus 2022 ging an das lokale NABU-Team in Neubrandenburg. Es betreut rund um die Lieps große Flächen der NABU-Stiftung „Nationales Naturerbe“, auf denen die beschriebenen und auf der Exkursion erkundeten Blühwiesen aus heimischen Pflanzen entstehen.
Bereits seit 2018 verwandelt die NABU-Stiftung zudem einen intensiv genutzten Acker bei Hohenzieritz in ein Insektenparadies. Das insgesamt rund 1000 Hektar große Naturschutzgebiet „Nonnenhof“ ist besonders für seine artenreiche Vogelwelt bekannt. Es wurden bislang 222 Vogelarten nachgewiesen, von denen bis zu 170 Arten im Naturschutzgebiet brüten. An den von Schilf- und Binsenröhrichten bewachsenen Ufern des Sees finden Brutvogelarten wie das Blaukehlchen Unterschlupf. Selbst für See- und Fischadler bieten Lieps und Tollensesee zudem reichlich Nahrung.