neu.sw senkt die Fernwärmepreise zum 1. Januar 2024. Dennoch werden die Kosten für unsere Kundinnen und Kunden deutlich steigen. Dieser Widerspruch liegt im Wegfall der Energiepreisbremsen begründet.


Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk in Neubrandenburg. Foto: neu.sw
 
Nach den Turbulenzen im vergangenen Jahr hat sich der Energiemarkt 2023 wieder leicht entspannt. Die Gaspreise sind gefallen. Sie bewegen sich allerdings immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Trotzdem können wir unsere Preise wieder senken - insgesamt um durchschnittlich rund 20 Prozent.

2023 waren die Fernwärmekosten durch die Wärmepreisbremse allerdings für 80 Prozent des Verbrauches bei 9,5 Cent gedeckelt. Da die Bundesregierung jedoch beschlossen hat, die Energiepreisbremsen Ende 2023 auslaufen zu lassen, steigen die Fernwärmekosten trotz unserer Preissenkung sehr deutlich. Für einen durchschnittlichen 2-Personen-Haushalt im Mehrfamilienhaus (Preisstufe 2) bedeutet das zum Beispiel Mehrkosten von 57,50 EUR im Monat.

Hohe Gaspreise wirken nach

Fernwärmepreise werden gemäß der Preisbestimmungen auf Basis einer Preisgleitformal gebildet. neu.sw produziert Strom und Wärme im Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk (GuD) in der Warliner Straße in einem Prozess der Kraft-Wärme-Kopplung. Er ist besonders effektiv, weil die bei der Stromproduktion entstehende Wärme auch zum Heizen genutzt werden kann. Allerdings sind mit der Energiekrise die Gaspreise extrem gestiegen. Diese Effekte wirken nach und beeinflussen die Fernwärmepreise derzeit sehr negativ.

In Neubrandenburg sind etwa 80 Prozent der Haushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen, werden also mit Heizenergie und warmem Wasser versorgt. Wie gewohnt werden alle Kundinnen und Kunden zum Jahresende in persönlichen Anschreiben über die neuen Preise informiert.

Uns ist bewusst, dass der Wegfall der Preisbremsen eine erhebliche Belastung für unsere Kundinnen und Kunden darstellt. Wir können versichern, dass wir – auch gemeinsam mit dem neu.sw Aufsichtsrat – alle unsere Möglichkeiten geprüft haben, um die Belastungen für sie zu minimieren. Aktuell bestehen diese Möglichkeiten leider nicht.


Wasserwerk von neu.sw. Foto: neu.sw

Anpassung Trinkwasserpreise

Wie viele andere Versorger auch, passt neu.sw die Trinkwasserpreise zum 01.01.2024 an. Der Trinkwassermengenpreis wird um 4,8 Prozent auf 2,58 EUR brutto je Kubikmeter angehoben (zuvor 2,46 EUR).

Für einen durchschnittlichen 2-Personen-Haushalt im Mehrfamilienhaus, der 65 Kubikmeter Wasser im Jahr verbraucht, ergibt das ein Plus von 18,36 EUR im Jahr. Für einen durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt im Eigenheim, der 120 Kubikmeter Wasser im Jahr verbraucht, bedeutet das eine Erhöhung um 24,96 EUR pro Jahr.

In die Kalkulation der Trinkwasserpreise fließen unter anderem die abgesetzte Wassermenge, die Kosten für den Betrieb des Wassernetzes und der Wasserförderung sowie die Vertriebs- und Verwaltungskosten ein, die allesamt gestiegen sind.